Checkliste für den Hausverkauf ohne Makler

Modellhaus mit 3D Checkliste

Der Verkauf Ihres Hauses ohne Hilfe eines Maklers bringt viel Arbeit mit sich. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Fragen, die Ihnen bewusst machen, ob Sie dazu bereit sind oder nicht. Für fest Entschlossene haben wir eine Checkliste erstellt, damit Sie nicht den Überblick verlieren. Sie zeigt Ihnen welche Unterlagen Sie benötigen und welche Schritte zu beachten sind.
 

1. Überlegung: Wieviel ist meine Immobilie am Markt wert?

Die Festlegung des richtigen Verkaufspreises entscheidet darüber, ob und wie schnell Sie Ihre Immobilie verkaufen. Wichtig: Setzen Sie bereits zu Beginn der Vermarktung einen möglichst realistischen Wert fest und vermeiden Sie spätere Reduzierungen. Andernfalls wird Ihre Immobilie für potenzielle Käufer schnell uninteressant.

Unabhängig davon, ob Sie den Verkauf selbst angehen oder einen Makler beauftragen:
Nutzen Sie unser Angebot einer kostenlosen Wertermittlung, um den derzeitigen Marktwert Ihrer Immobilie zu ermitteln.

 

Bin ich bereit für einen Hausverkauf ohne Makler?

Nicht jeder hat die Zeit und die Geduld das eigene Haus ohne Makler zu verkaufen. Mit diesen Punkten finden Sie heraus, ob Sie dazu bereit sind:
 

  • Haben Sie ausreichend Zeit, sich um den Hausverkauf zu kümmern?
  • Sind Sie psychisch in der Lage sich von Ihrem Haus zu trennen und die Verhandlungen dazu durchzuführen?
  • Ist die Anreise für Sie aufwendig, wohnen Sie in der Nähe oder sogar noch im Haus?
  • Stellt die Einschätzung des Marktwerts eine große Herausforderung für Sie dar oder sind Sie in der Lage den tatsächlichen Immobilienwert zu ermitteln?
  • Haben Sie bereits Erfahrungen auf dem Immobilienmarkt? Ist der Zeitpunkt des Verkaufs der richtige?
  • Wie gut sind Ihre Fähigkeiten in Sachen Fotografie und Texterstellung? Haben Sie bereits Bilder bearbeitet? Können Sie ein ansprechendes und aussagekräftiges Exposé erstellen?
  • Kennen Sie sich mit den rechtlichen Gegebenheiten aus oder kennen Sie jemanden, der Ihnen weiterhelfen kann?
  • Haben Sie Erfahrungen im Verhandeln? Sind Sie sicher genug, um einen angemessenen Verkaufspreis durchzusetzen?


Ist der Aufwand für Sie kein Problem, haben Sie genügend Zeit und ein gewisses Gespür für Fotos, Texte und Verhandlungen, steht einem erfolgreichem Hausverkauf nichts mehr im Weg. Haben Sie Freunde oder Verwandte, die Ihnen in gewissen Punkten helfen können, bitten Sie diese darum. Hat ein Freund bspw. Erfahrungen mit Fotos und eine gute Kamera zur Verfügung, kann Ihnen das einen großen Pluspunkt beim Verkauf verschaffen.

Sind Sie fest entschlossen Ihr Haus ohne Makler zu verkaufen, hilft Ihnen unsere Checkliste dabei, alle wichtigen Schritte zu beachten.
 

Die Checkliste

Schritt

Merkmale

1. Wertermittlung

  • Preis durch ähnliche Objekte ermitteln
  • Sachwert-, Ertragswert- oder Vergleichswertverfahren nutzen
  • Inanspruchnahme einer kostenfreien Wertermittlung, siehe oben

2. Unterlagen organisieren

  • Baubeschreibung
  • Aufstellung von Modernisierungen
  • Rechnungen der Nebenkosten
  • Wohn- und Nutzflächenberechnung
  • Grundrisse und andere Pläne 1:100
  • ggf. alten Kaufvertrag
  • Energieausweis
  • Flurkarte
  • Grundbuchauszug
  • Mietverträge

3. Haus vorbereiten

  • aufräumen und reinigen
  • private Bilder entfernen, ansprechend dekorieren

4. Fotos machen

  • Lichtverhältnisse beachten
  • möglichst bei gutem Wetter
  • Innenräume und Außenbereich fotografieren
  • nicht verpixelt, unscharf oder verwackelt, sondern scharf, klar und ansprechend

5. Exposé erstellen

  • Deckblatt
  • Kurzübersicht
  • Kontaktdaten
  • Fotos
  • Objektunterlagen
  • Beschreibungstexte

6. Anzeige erstellen

  • Internetportale, Zeitungen
  • Verkaufsschild aufstellen
  • Zielgruppe definieren
  • Nutzen für Interessenten beachten
  • Vorteile der Immobilie zeigen

7. Besichtigungen vorbereiten und durchführen

  • nach Telefonat mit Interessenten und Zusenden des Exposés
  • Haus und Garten erneut vorbereiten
  • Führung planen
  • Auf kritische Fragen vorbereiten (evtl. gewisses Fachwissen aneignen, Besichtigung mit Freunden proben)

8. Anfragen bearbeiten

  • zeitnah
  • höflich und sachlich
  • Kontaktdaten in einer Liste vermerken

9. Liste von Interessenten führen

  • Name, Kontaktmöglichkeiten, Bedürfnisse, Bonität erfragen
  • Nachfragen, falls nach Exposé oder Besichtigung keine Rückmeldung kommt
  • Liste aktuell halten

10. Verkaufspreis

  • verhandelbar, ja oder nein?
  • Minimum festlegen
  • Verhandlungsgeschick anwenden

11. Kaufvertrag

  • auf Notar einigen
  • Notar kontaktieren
  • Vertrag mit Interessenten, Notar und Ihnen abstimmen

12. Notartermin

  • Termin vereinbaren
  • Unterschrift leisten
  • Notar beantragt Auflassungsvormerkung


Die Erstellung des Exposés und des Anzeigentextes laufen am besten Hand in Hand. Im Exposé können Sie wesentlich ausführlicher die Räumlichkeiten beschreiben, doch sollten Sie in beiden Fällen die gleiche Zielgruppe und das gleiche Käufernutzen ansprechen.

Bei der Zusendung des Exposés streiten sich die Geister. Die Zusammenstellung des Exposés nimmt viel Zeit in Anspruch, daher schicken Makler es meist erst bei starkem Interesse und nach einer Besichtigung zu. Doch für Sie ist es eine enorme Zeitersparnis, wenn Sie zuerst per Telefon das Interesse und die Bedürfnisse des potenziellen Käufers erfragen und mit Ihrem Haus abgleichen. Passt Ihr Haus zu den Bedürfnissen, dann sparen Sie mit der Zusendung des Exposés Zeit. Passt es nicht, verschwenden Sie Zeit und Geld. Mit dem Exposé stehen dem potenziellen Käufer alle Informationen zur Verfügung. Ist weiterhin Interesse vorhanden, führen Sie den Besichtigungstermin durch - nutzen Sie die Checkliste!

Bedenken Sie, dass die Informationen und Angaben, die Sie im Exposé oder der Verkaufsanzeige machen, rechtlich bindend sind und eine potentielle "Angriffsfläche" für spätere Streitigkeiten darstellen können.

 

Makler beauftragen? Vorteile und Nachteile

Die Entscheidung, einen Makler mit dem Verkauf einer Immobilie zu beauftragen, bringt sowohl Nachteile als auch Vorteile mit sich. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, ist es wichtig, folgende Aspekte abzuwägen.
 

Nachteile:

  1. Kosten: Die Provision für den Makler ist der entscheidende Punkt, weswegen Viele einen Verkauf in die eigene Hand nehmen möchten. In Deutschland beträgt die Maklerprovision für den Verkauf einer Immobilie in der Regel zwischen 3% und 7% des Verkaufspreises.

  2. Abhängigkeit: Bei der Beauftragung eines Maklers gibt man einen Teil der Kontrolle über den Verkaufs- oder Vermietungsprozess ab. Entscheidungen über Vermarktungsstrategien und Preisverhandlungen liegen oft in den Händen des Maklers.

  3. Vertrauensfrage: Es ist wichtig, einen seriösen und kompetenten Makler zu finden. Schlechte Erfahrungen mit einem Makler können den Verkaufsprozess negativ beeinflussen und zu Verzögerungen führen.

  4. Vertragliche Bindung: Maklerverträge binden den Auftraggeber für eine bestimmte Zeit an den Makler.


Die Entscheidung, einen Makler zu beauftragen, sollte daher sorgfältig abgewogen werden. Eine kostenlose Erstberatung kann dabei helfen, die spezifischen Vor- und Nachteile im individuellen Fall zu beleuchten.
 

Vorteile:

  1. Marktkenntnis und Expertise: Ein erfahrener Makler verfügt über umfangreiche Kenntnisse des lokalen Immobilienmarktes und kann den richtigen Verkaufspreis realistisch einschätzen. Dies verhindert sowohl eine Über- als auch eine Unterbewertung der Immobilie.

  2. Zeitersparnis: Ein Makler übernimmt viele zeitraubende Aufgaben, wie die Erstellung von Exposés, das Schalten von Anzeigen, die Organisation und Durchführung von Besichtigungen sowie die Verhandlung mit potenziellen Käufern oder Mietern.

  3. Netzwerk und Reichweite: Makler haben oft ein breites Netzwerk von potenziellen Käufern oder Mietern sowie Zugang zu speziellen Immobilienportalen. Dadurch kann die Immobilie einer größeren Zielgruppe präsentiert werden. Viele Makler führen Interessentenlisten und können somit den Verkauf enorm beschleunigen.

  4. Rechtliche Sicherheit: Ein Makler ist mit den rechtlichen Anforderungen und Prozessen beim Immobilienverkauf oder -vermietung vertraut. Dies reduziert das Risiko von rechtlichen Fehlern und kann helfen, Konflikte zu vermeiden.
     

Auch wenn die Kosten für einen Makler vielleicht abschreckend wirken, sollte man die Überlegung für die Inanspruchnahme professioneller Hilfe nicht ganz außen vor lassen. Letztlich hat ein Makler dasselbe Interesse wie Sie, nämlich den größtmöglichen Ertrag für Ihre Immobilie zu erzielen. Die damit verbundene Zeitersparnis und die Abnahme der rechtlichen und formalen Hürden kann daher für beide Seiten einen Gewinn darstellen.

Übrigens: In einer Studie von 2018 zeigt der Immobilienverband Deutschland (IVD), dass über Makler verkaufte Immobilien 10-15% höhere Verkaufspreise erzielen als privat verkaufte.

Lesetipp: Woran erkenne ich einen seriösen Makler?

 

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